„Dunkle Tage, aber die Hoffnung bleibt!“

Aus Haiti erreichte uns diese Woche das berührende Sommer-Update unseres Projektpartners Nick Avignon. Lest selbst, wie die Menschen vor Ort ihre schwierigen Lebensumstände mit unerschütterlichem Kampfgeist und Optimismus meistern! Nick schreibt:

„In den vergangenen neun Monaten wurden unsere Partnergemeinden immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Diese verschärfen die ohnehin schon kritische Lage aufgrund der weit verbreiteten Unruhen, extremen Preise für Alltagsgüter und Folgen des Erdbebens von 2021.

In den vergangenen Monaten hat die Region zwei komplette Ernten verloren: die erste aufgrund einer extremen Dürre und die zweite durch Überschwemmungen, bei der Wassermassen die auf dem kargen Boden angebauten Ernten einfach wegspülten. Die aufeinanderfolgenden Ernteausfälle könnten verheerende Folgen für unsere Partnergemeinden haben: viele sind auf diese Ernten angewiesen, um ihre Ernährung und ihr Einkommen zu sichern! Zwar wachsen in den höheren Lagen der Berge noch einige stärkere Feldfrüchte wie z. B. Yams. Doch die Ernte reicht bei weitem nicht aus, um alle Menschen zu ernähren, und die Kosten für diese wichtigen Lebensmittel werden voraussichtlich massiv in die Höhe schnellen. Bohnen und Mais, Eckpfeiler der lokalen Ernährung, wurden weitgehend eliminiert.

Zudem erschütterte im Juni eine Reihe von Erdbeben mit einer durchschnittlichen Stärke von 5,0 die Erde in der Region und verschlimmerte das durch die Überschwemmungen verursachte Leid. Die Schäden waren glücklicherweise gering, doch die Menschen sind durch das Erdbeben von 2021 noch immer traumatisiert.


Inmitten all dieser verheerenden Naturkatastrophen könnte man meinen, dass die Dorfbewohner inzwischen die Hoffnung verloren haben, aber das haben sie nicht! Stattdessen stützen sie sich aufeinander, auf ihren Einfallsreichtum und ihre gegenseitige Fürsprache, und nutzen ihre Ressourcen und ihr Wissen.

Das Erdbeben vom August 2021 erschütterte unsere Partnergemeinden in vielerlei Hinsicht, u.a. durch den Verlust wichtiger Gebäude wie Schulen. Unmittelbar nach dem Erdbeben errichteten die Dorfbewohner provisorische Schulgebäude, um Kindern und Jugendlichen wieder Unterricht zu ermöglichen. Doch diese Behelfsbauten waren keine Dauerlösung, daher wurden die Gemeinden aktiv und suchten Sponsoren. Lokale Handwerker und Bauarbeiter aus den Gemeinden arbeiteten unermüdlich daran, die Gebäude erdbebensicher wieder aufzubauen.“

„Die Ergebnisse sprechen für sich: die Gemeinden Lougou und Raymond haben wunderschöne neue Schulgebäude, in denen die überglücklichen Schüler und Mitarbeiter das Schuljahr 2023 abschließen konnten. Die Dorfbewohner sind unglaublich stolz auf ihre Leistung, denn mit vereinten Kräften haben sie es tatsächlich geschafft, diese wichtigen Gebäude zu ersetzen. Und das ist der Beweis dafür, dass nachhaltiger Wandel die Kraft hat, Gemeinschaften und Mentalitäten zu verändern. Bitte beten Sie weiterhin für Frieden, Gesundheit und Stabilität für unsere haitianischen Brüder und Schwestern!

Unsere Hilfe zur Selbsthilfe geht weiter – die Dorfgemeinschaften brauchen weiterhin unsere Unterstützung! Als nächste Projekte sind eine dringend benötigte Apotheke und eine Bücherei geplant.