Eindrücke aus Indien

Ende Mai besuchten die ORA-Kolleg*innen Matt und Eva unsere Projektpartnerinnen, die Cluny-Ordensschwestern, im indischen Bundesstaat Tamil Nadu. Trotz knapper Zeitressourcen besichtigten sie alle sieben Standorte, an denen sich Schwester Ephrem und ihr Team fürsorglich um Kinder und Notleidende kümmern.
Lest hier Auszüge aus Evas Reisebericht:

Wir starteten unsere Reise vom Flughafen Wien aus mit Zielflughafen Bangalore. Die Großstadt ist circa fünf Autostunden vom Kloster Anbu Illam in Salem entfernt. Dort angekommen wurden wir herzlich mit einem „Ponnadai“ begrüßt – einem traditionellen Tuch, das als Ausdruck der Wertschätzung um die Schultern gelegt wird.

Der Wochenplan für unseren Aufenthalt war prall gefüllt und gut strukturiert. Ein Anliegen unseres Projektbesuchs war es, die Beziehung zu Schwester Ephrem und ihrem Team weiter zu stärken. Beim ersten Treffen mit allen im Sozialdienst tätigen Schwestern und ihren Sozialhelferinnen (Animators) besprachen wir die Veränderungen im Projekt seit dem letzten Besuch im Juli 2022 aus. Offene Fragen wurden geklärt und unsere Anerkennung für ihre unermüdliche Arbeit erfreute und bestärkte die Schwestern und Animators erkennbar. Im Laufe unseres Aufenthalts besuchten wir alle noch einmal in ihren Cluny- Klöstern in und um die Stadt Salem und vertieften den persönlichen Austausch.

Obwohl Ferienzeit war, kamen alle ORA-Patenkinder in den Klöstern zusammen, um Matt und mich zu treffen und Zeit mit uns zu verbringen. Von jeder Gruppe wurden wir mit Gesang, Tanz, Bindi und Blumengirlanden empfangen. Einmal wurde uns zu Ehren sogar eine Parade organisiert! Bisher kannte ich die Namen der Kinder lediglich aus Formularen und ihre Gesichter von Fotos. Als ich nun die einzelnen Kinder sah und ihre Stimmen hörte, wurde ich jedes Mal von einem Gefühl der Freude ergriffen: Wir verändern Kinderleben!

Damit es für die Kinder ein besonderer Tag wurde, gab es für alle ein gemeinsames Mittagessen oder Frühstück. Anschließend wurden die ORA-Patenkinder kreativ und bastelten individuelle Grußkarten, die wir nach unserer Rückkehr an ihre Pat*innen in Österreich und Deutschland verschickten.

Als bleibende Erinnerung für die Kinder schossen wir gemeinsame Fotos mit einer Instant-Kamera. Eine völlig neue Erfahrung für die Kinder! Dass sie sofort ein Bild mit nachhause nehmen und ihrer Familie zeigen konnten, fanden sie besonders toll.

Um in gemütlicher Runde mit einigen Patenkindern zu plaudern, luden wir sie zum Essen in ein lokales Restaurant ein. Die vier Jugendlichen waren anfangs etwas zurückhaltend, doch bei Pizza und Limonade entstand schließlich ein gutes Gespräch. Mit vereinten Englischkenntnissen erzählten sie uns von ihren Familien, Ambitionen und Herausforderungen. Insbesondere für die Kinderparlamente sprachen sie ihre Dankbarkeit aus: hier kommen sie zu Wort und ihre Anliegen werden gehört. Der Austausch stärkt ihre Freundschaften und es macht ihnen Spaß, gemeinsame Lösungen für Probleme zu finden.

Voller neuer und bereichernder Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse landeten wir nach etwas über einer Woche wieder in Wien. Der Einblick in die Lebenswelt der Patenkinder zeigte uns, dass sie trotz schwieriger Umstände ihr Bestes geben und für sich und ihre Familien eine Veränderung herbeiführen wollen. Danke an alle Pat*innen und Spender*innen für die wertvolle Unterstützung dieser Ambitionen!