Osterkörbe lindern Not in Ghana

Ergreifende Lebensgeschichten hörten ORA-Projektpartnerin Bernice Otoo und ihr Team bei der diesjährigen Verteilung der Osterkörbe in Ghana. Mit den eingegangenen Spenden konnten im April notleidende Jugendliche, Familien, alleinerziehende Frauen sowie frischgebackene Mütter und ihre Babys mit wichtigen Hilfsgütern versorgt werden. Insgesamt etwa 173 Personen erhielten auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Körbe mit Reis, Speiseöl, Dosentomaten, Kakao, Mais zum Anpflanzen, Macheten, Fischkonserven, Schulbedarf, Waschmittel, Kochutensilien, Tellern, Babywindeln, Babykleidung, Zahnpasta, Zahnbürsten, Toilettenartikeln und Schlafmatratzen.

Lest hier, welch große Armut und berührende Schicksale Bernice und ihren Helfer*innen begegneten:

Es ist herzzerreißend, wie sich Teenager am Busbahnhof für ein paar Münzen um das Gepäck der Fahrgäste streiten, um es zu den Bussen zu tragen. Die meisten von ihnen bleiben fast den ganzen Tag dort. Mit dem verdienten Kleingeld ernähren sie sich, kaufen Kleidung und bezahlen Schlafplätze mit gemieteten Matratzen. Wenn sie zu wenig Geld verdienen, schlafen sie draußen auf dem Bürgersteig. Viele sind Schulabbrecher, nur wenige können mit diesem Job die Schulausgaben decken. Das Traurigste ist, wie schmutzig die meisten sind, weil ihre spärlichen Mittel nicht zum Baden reichen. Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Deodorants und Pomade bedeuteten ihnen viel! Besonders glücklich waren diejenigen, die eine Matratze bekamen, weil sie nun nicht mehr jede Nacht eine Matratze mieten müssen.


Beauty ist eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern und einem dreimonatigem Baby. Sie verlor ihren Mann bei einem Autounfall, als sie im fünften Monat schwanger war.  Da sie die Miete nicht mehr bezahlen konnte, musste Beauty in ein unfertiges Zimmer umziehen. Von der Familie ihres verstorbenen Mannes erhält sie keine Unterstützung. Früher verkaufte sie Secondhand-Kleidung, aber in ihrer Lebenssituation konnte sie das Geschäft nicht mehr aufrecht erhalten. Derzeit hält sie sich durch Spenden von gutherzigen Menschen mühsam über Wasser.


Auch Patience, eine 30-jährige Mutter, hat ein bedrückendes Schicksal. Vor vier Jahren ließ ihr Mann sie mit fünf Kindern sitzen. Sie wohnte zunächst auf einer Müllhalde, bevor sie in ein unvollständiges Gebäude ohne Fußbodenbelag, Strom und fließendes Wasser umzog. Ihre jahrelangen Bemühungen um einen Arbeitsplatz waren erfolglos. Da das Haus weder Fenster noch Türen hat, gelangen immer wieder Schlangen und Insekten hinein. Das Schlimmste ist, dass einige rücksichtslose Männer gelegentlich versuchen, sie nachts zu vergewaltigen. Patience und ihre Kinder waren überglücklich, als sie ihren Osterkorb erhielten, und die Matratze war das Highlight! Unser Ziel ist es, die Familie an einen besseren Ort umzusiedeln.


Ruth, ein Kindergartenkind an der Nyame Bekeyre School, lebt wegen der psychischen Erkrankung ihrer Mutter bei ihrem gebrechlichen Großvater. Sie hat keine andere Möglichkeit der Unterstützung und ihre Lebensumstände sind sehr schwierig. Sie war überglücklich über ihren Osterkorb mit Schulheften, einer Schuluniform, Stiften und Lebensmitteln!


Der „Osterbus“ machte auch auf der Kreißsaalstation des Regionalkrankenhauses Halt, wo extrem arme Mütter Lebensmittelpakete, Babytücher, Windeln, Waschmittel, Minibecken, Tücher und Puder erhielten. Sie waren sehr überrascht und bedankten sich überschwänglich bei den Spendern!


Danke im Namen aller Beschenkten für eure Hilfe!