Syrien im Wandel, doch der Hunger bleibt!

Nach 14 Jahren im Bürgerkrieg ist das Land tief gezeichnet. „Die Kinder in Idlib haben nun endlich den Frieden kennen gelernt – etwas, was unter 14jährige noch gar nicht kannten! Doch der Hunger ist geblieben und der tut im Frieden genauso weh,“ berichtet ORA-Projektkoordinatorin Heidi Schneilinger. In Zusammenarbeit mit ihr leisten wir seit 2022 Hilfe im Nordwesten Syriens.

In Zeltlagern um Idlib und Aleppo wurden in der Vergangenheit von unseren Helfer*innen vor Ort täglich hunderte Familien mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Die meisten dieser Zeltlager haben sich in den vergangenen Monaten geleert. Auch das Lager Yamal, wo sich unsere Suppenküche „Mahlzeit Österreich“ befand, wird nur mehr von wenigen bewohnt. Die Suppenküche wurde geschlossen.

Denn wer irgendwie konnte, ist zurück in die Heimat gegangen. In die Dörfer und Städte, in denen sie vor dem Krieg gelebt haben und aus denen sie vertrieben wurden. Doch das Ausmaß der Zerstörung in diesen Gegenden ist furchtbar. Bis die Häuser wieder bewohnbar sein werden, vergeht wohl noch viel Zeit. Dennoch entscheiden sich die meisten Familien dazu, in ihr zerstörtes Zuhause zurückzukehren,“ erzählt Heidi.

Unsere Hilfe konzentriert sich derzeit auf die Verteilung von Lebensmittelpaketen.

Die fünfjährige Maysaa und ihr dreijähriger Bruder Abdulrahman sind mit ihrer Mutter in ihr zerstörtes Zuhause zurückgekehrt. Ohne ihren Vater; er starb im Kampf um die Befreiung Syriens. Ihr Dorf ist ungefähr 100km von unserer ehemaligen Suppenküche in Sarmada entfernt. Und wie man am Foto sieht, ist alles zerstört. Die Familie ist nun zwar nach 14 Jahren Krieg wieder zu Hause, aber sie stehen vor dem Nichts. Und sie sind auf Unterstützung angewiesen.

Auch das fünfjährige Mädchen Jenna und ihre dreijährige Schwester Sana kehrten mit ihren Eltern in ihr Zuhause zurück. Dort stehen sie vor den Ruinen und haben Hunger. Es gibt noch keine Arbeit, keine Möglichkeit, etwas zum Besseren zu ändern. Wir sind sehr dankbar für die erhaltenen Lebensmittelpakete!“ erzählt die Familie. Eure Spenden machen dies möglich!

Neben der Verteilung von Lebensmitteln unterstützen wir auch dabei, Kindern Bildung zu ermöglichen. „Da viele Kinder in den letzten Jahren überhaupt keinen Unterricht bekommen haben, ist die Schule jetzt eines der wichtigsten Dinge. Für ihre Zukunft ist eine gute Bildung extrem wichtig. Der Standard von vor dem Krieg muss schnellstmöglich wieder erreicht werden,“ schildert Heidi.

Der Garten der Suppenküche „Mahlzeit Österreich“ ist nach wie vor in Betrieb. Alles gedeiht prächtig. Die Ernte wird an Bedürftige in der Umgebung verteilt.

Die Bewohner*innen der drei Lager, in denen wir gemeinsam mit Elisabeth Ziegler-Duregger aus Osttirol Hilfe leisten, sind derzeit noch dort. „Doch auch hier planen die meisten, in ihre Dörfer zurück zu gehen. In September soll wohl der Großteil der Bewohnerinnen die Lager verlassen. Bis es so weit ist, werden wir sie weiter mit warmen Mahlzeiten versorgen, wie bisher,“ schildert Elisabeth. Das Hauptinteresse liegt derzeit in der Arbeit in der Baumschule, wo über 80.000 Baumsteckling auf ihren Einsatz warten. Auch ein Verkaufsstand in Aleppo ist damit geplant. „Ganz allgemein gesagt ist es aber wirklich schwer derzeit, irgendwelche Pläne zu machen, die weiterreichen, als eine Woche. Wir tun, was wir können, und sind dankbar für alle Spenden!“

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