Seit Herbst 2023 finanziert ORA im Norden Ghanas ein Projekt, das speziell auf die Bildung von Mädchen und die Existenzsicherung von Frauen abzielt. Insgesamt 240 heranwachsende Mädchen und junge Frauen aus 12 Gemeinden in den Distrikten West Mamprusi und Mamprugu Moagduri in der Nord-Ost-Region Ghanas profitieren von dieser Initiative.
Bei Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung werden menstruationsbedingte Hindernisse oft nicht ausreichend berücksichtigt. Inmitten von Armut bestimmen althergebrachte Überzeugungen, Mythen und Tabus die Sichtweise auf Menstruationshygiene. Heranwachsende Mädchen und junge Frauen haben kaum Zugang zu angemessener Menstruationsversorgung. Dies schränkt ihre schulische Laufbahn und ihre Teilnahme am gesellschaftlichen Leben stark ein.
Um diesen Missstand zu bekämpfen, rief ORA-Projektpartner BRAVEAURORA die Initiative „Girls for Menstrual Hygiene Management“ (G4MHM) ins Leben. Im Rahmen des Projekts stellen Sozialarbeiter*innen Informationen bereit, schulen heranwachsende Mädchen in der Herstellung umweltfreundlicher Menstruationsbinden und entmystifizieren in Workshops die Vorstellungen der Gemeinschaft über die Menstruation.
Jede teilnehmende Gemeinde wird durch 20 heranwachsende Mädchen und junge Frauen vertreten. Ihre Treffs, die „Mädchenclubs“, dienen als geschützte Räume für Diskussionen und Informationen über Menstruationshygiene. Die Clubs werden von jugendlichen Mentorinnen geleitet, die eine Botschafterinnenrolle bei der Aufklärung ihrer Altersgenossinnen einnehmen. Für diese Aufgabe werden sie von Fachleuten geschult und mit den notwendigen Materialien ausgestattet.
In jeder der zwölf Clubgruppen werden zwei Näherinnen ausgebildet, die umweltfreundliche wiederverwendbare Menstruationsbinden herstellen. Die erforderlichen Nähmaschinen, weichen Stoffe, Fäden, Scheren und Maßbänder werden zur Verfügung gestellt. Clubmitglieder und andere Mitglieder der Gemeinde können die hergestellten Binden günstig erwerben. Dies verhindert die Verwendung von unhygienischen Materialien wie alten Kleidern, Lumpen, Baumwolle usw. als Menstruationsbinden. Die Einnahmen aus dem Verkauf fließen in die weitere Finanzierung der Clubtreffen.
Die Projektförderung ist zunächst auf ein Jahr angesetzt. Danach gehen die Clubs in die „Selbstverwaltung“ der Clubmitglieder über.
Um das Projekt nachhaltig zu sichern, brauchen wir eure Unterstützung!
23 EURO kostet ein zweitägiger Workshop für eine Mentorin, 35 EURO decken die laufenden Kosten für die zweiwöchentlichen Treffen in einer Gemeinde für ein ganzes Jahr.