Auf dem ORA-Wunschzettel 2023 standen wieder Brennholz und Öfen für notleidende Menschen in Rumänien. Dank großherziger Spender*innen konnten unsere Projektpartner*innen vor Ort Brennholz an 63 Familien und eigene Öfen an 20 Familien verteilen!
Wie wichtig Holz und Öfen für die Beschenkten sind, erläutert Projektpartner Jozsi Mucui:
„Die jährliche Brennholzverteilung ist sehr wichtig für die armen Familien, die keine andere Möglichkeit haben, ihre Häuser zu heizen. Wenn ich die Familien besuche, sehe ich, wie glücklich die Eltern sind, dass es ihre Kinder zuhause warm haben!
Das Brennholz wurde zentral an einem Ort abgeladen und die Menschen holten ihren Anteil, einige mit Handwagen, Pferdewagen oder sogar Kinderwagen. Manche trugen Holzscheite auf ihren Schultern. Ich bin froh, dass alles rechtzeitig geklappt hat und die Menschen das Brennholz abholen konnten, bevor die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gesunken sind.
Als ich eine Familie besuchte, die Brennholz erhalten hatte, erzählte sie mir, dass dieses Holz ein großer Segen für sie ist, da sie normalerweise nur sehr schwer Brennstoff für ihren Ofen finden. Der Familienvater berichtete, dass es Winter gab, in denen sie alles verbrannten, was sie im oder am Haus finden konnten, um ihr Haus zu heizen: den Zaun, Möbel, Kleidung, Schuhe – einfach alles, um nicht zu erfrieren! Und leider sind sie nicht die Einzigen in einer solchen Notlage.„
Jozsi beschreibt uns einen Einzelfall, der exemplarisch für viele der von ihm betreuten Bedürftigen ist:
„Erzsi ist eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Der Kindsvater ist ein mürrischer Mann, der lieber allein lebt als mit seiner Familie. Erzsi ist arbeitslos und hat Gebärmutterkrebs, der mit Chemotherapie behandelt wird. Ihr einziges Einkommen ist die Sozialhilfe, die sie für die Kinderbetreuung erhält. Um über die Runden zu kommen, geht sie in den Müllcontainern der Stadt auf Nahrungssuche, und oft muss sie ihre drei Jungs dorthin mitnehmen.
Sie leben zu viert in einem kleinen, 3 mal 3 Meter großen Haus aus Lehm, Holz und Plastikfolie. Das einzige Zimmer, das auch als Küche dient, ist in sehr schlechtem Zustand. Mit Teppichen oder anderen Textilien versucht Erzsi, den Blick auf die ramponierten Wände zu vermeiden. Auf dem Bild sieht man ihren alten Ofen – eigentlich nur ein Blechbehälter mit Beinen, mit einer Öffnung für den Brennstoff und einer weiteren für den Rauchabzug. Ein solcher Selbstbauofen funktioniert eine Zeit lang, brennt aber normalerweise nach einer Saison aus.
Wir helfen der kleinen Familie im Rahmen unserer Möglichkeiten, indem wir sie mit Kleidung und anderen Dingen versorgen, die sie zum Leben, für den Schulbesuch usw. brauchen. Alle drei Kinder können so regelmäßig in die staatliche Schule gehen, essen in unserer Suppenküche und nehmen an unseren Nachmittagsangeboten teil.„
Auch die Lebensumstände von Desideriu sind besonders schwierig. Jozsi berichtet:
„Desideriu (Dezső) Kása ist ein 75-jähriger Mann und seit vielen Jahren Witwer. Er hat drei erwachsene Kinder: einer seiner Söhne und seine Tochter sind verheiratet und haben eine eigene Familie, sein anderer Sohn ist ein Einzelgänger und obdachlos. Die Kinder besuchen ihn sehr selten, vielleicht zweimal im Jahr – sie haben ihre eigenen Probleme und kümmern sich nicht um den Großvater.
Desideriu bezieht keine Rente, sondern lediglich Sozialhilfe von etwa 40 EUR/Monat. Sein Haus ist 3 mal 3 Meter groß und aus Holz und Lehm gebaut. Zweimal in der Woche bekommt er gekochtes Essen von der staatlich geförderten Suppenküche, an den anderen Tagen sorgen wir für seine Mahlzeiten. Da sein Haus ist nicht allzu weit von unserer Küche entfernt ist, geben wir ihm normalerweise auch am Wochenende etwas – er hat also mehr Glück als andere.
Desideriu hat eine Reihe von Krankheiten, aber sein größtes Leiden ist, dass seine Füße sehr schwach sind, so dass er kaum laufen kann. Trotz seiner Schmerzen bemüht er sich, jeden Donnerstag zu unseren Kirchentreffen zu kommen.„
Projektpartner Arpi Szasz schickt uns ebenfalls Bilder von seiner Brennholzverteilung an arme Familien und alleinstehende Senior*innen in Corunca und Umgebung:
Von Herzen DANKE an alle, die sich an der ORA Wunschzettel-Aktion beteiligt und so notleidenden Menschen in Rumänien eine warme Stube beschert haben!!