Elsa & Matt in Tansania

Ende April 2022 waren Matt & Elsa vom ORA-Team auf Projektbesuch in Tansania. Dank euch und euren Spenden konnten wir dort, gemeinsam mit Projektpartner Osward und seinem Team von Zion Care, bereits viel bewirken. Seit unserem Projektstart im September 2021 haben sich neun österreichische und deutsche Paten und Patinnen dazu entschlossen, mit ihrer ORA-Patenschaft Kinder an der Sayuni School und darüber hinaus zu fördern und unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar!

Elsa & Matt teilen mit euch ihre Eindrücke:

Sechs Tage lang durften wir ORA-Projektpartner Osward, sein Team und seine Arbeit kennen lernen. Die Sayuni Pre & Primary Schule, das Herzstück ihrer Arbeit, befindet sich in Shangarai, einem Vorort der Großstadt Arusha im Norden Tansanias. Doch von der Stadtnähe bekommt man wenig mit – die Gegend ist sehr ländlich, die Erdstraße zur Schule in extrem schlechten Zustand. Die Schule wird aktuell von 65 Kindern besucht und besteht aus einem Kindergarten, einer Vorschule und vier Klassen/Schulstufen. Jedes Jahr wächst die Schule um eine Klasse und Schulstufe weiter. Beim Gang durch das Schulgebäude und die einzelnen Klassen verursachen unsere kurzen Hosen und T-Shirts Gekicher bei den Schüler*innen. Es ist gerade Regenzeit in Tansania und unser Anblick löst bei den Kindern Zittern aus. Wir staunen nicht schlecht, als wir die Kinder mit Winterjacken, Mützen und Gummistiefeln in den Klassen sitzen sehen.

Wir treffen auf Ben, den Manager der Schule. „Wir wollen, dass unsere Sayuni Pre & Primary School die beste des Landes wird!“ erzählt er uns, „wir wollen die Talente jedes einzelnen Kindes fördern. Wir wollen, dass den Absolvent*innen unserer Schule alle Türen für eine wundervolle und erfolgreiche Zukunft offenstehen. Daran glauben wir fest…“. Auch wir glauben daran und möchten die Kinder, ihre Eltern und die gesamte Nachbarschaft dabei unterstützen. Die meisten Mädchen und Jungen an der Sayuni Schule kommen aus ärmlichen Verhältnissen: viele von ihnen sind Voll- oder Halbwaisen, und/oder leben bei Verwandten. Wir spüren, dass diesen Kindern hier etwas Besonderes geboten wird. Individuell die Talente jedes einzelnen Kindes fördern: nicht selbstverständlich in Tansania!

Zwei Mal täglich bekommen alle Schüler*innen etwas zu essen. Es ist gerade 10 Uhr, als plötzlich alle Kinder aus den Klassen und zur kleinen Open-Air-Küche am anderen Ende des Schulgeländes laufen. Die Köchin Veronika wartet bereits auf sie. Nach einem kurzen Gebet wird schließlich das Frühstück ausgeteilt: heute gibt es eine Art Porridge. Wir beobachten, wie die Kinder genüsslich ihren Brei essen und sich darüber freuen, später nicht mit knurrendem Magen im Unterricht sitzen zu müssen. Denn auch das ist keine Selbstverständlichkeit in Tansania!

Die meisten Eltern der Kinder gehen keiner (regelmäßigen) Arbeit nach und können sich nur das Nötigste leisten. Das erlebten wir auch bei unseren Besuchen einiger Patenkinder. Zum Beispiel bei Lightness zu Hause. Wir werden unheimlich lieb von ihr und ihrer Mutter mit einer Umarmung empfangen. Die beiden wohnen in einem kleinen 1-Zimmer-Häuschen. Der Vater kam vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben, woraufhin die Witwe mit ihren insgesamt 3 Kindern von der gesamten Verwandtschaft verstoßen wurde. Die Mutter verdient umgerechnet rund 12 Euro im Monat – nicht genug, um die Familie zu versorgen. Gemeinsam mit der Unterstützung von „Zion Care“ und der Kirchengemeinde konnte ihnen ein kleines Häuschen gebaut werden und Lightness kann dank einer ORA-Patenschaft nun wieder zur Schule gehen. Ohne diese Unterstützung wäre das nicht möglich!

Im gleichen Gebäude wie die Schule befindet sich auch das „Zion Home“, wo aktuell 25 Kinder und Jugendliche wohnen. Alle von ihnen sind Vollwaisen und/oder wurden von ihrer Familie im Stich gelassen. Kaum eines dieser Kinder würde heute ohne diese Unterstützung die Chance auf Bildung und ein liebevolles Umfeld haben. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Kindern überraschen sie uns mit Gesang & Tanz. Zum Abschied umarmen uns alle Kinder ganz lieb und wünschen „Usiku mwema“-„Gute Nacht“  auf Swahili. Man kann hier wirklich eine große familiäre Bindung sowie Liebe & Fürsorge untereinander spüren.

Wieder einmal haben wir gemerkt, wie wertvoll Projektbesuche wie dieser sind. Nicht nur wir werden in unserer Arbeit bestärkt, sondern auch unsere Partner vor Ort. Die Besuche stärken das gegenseitige Vertrauen, helfen dabei, voran zu kommen und schaffen zahlreiche neue Ideen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zukunft und darauf, das Leben dieser Kinder zum Positiven zu verändern. Helft ihr mit? Jeder noch so kleine Beitrag hilft!

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