Seit vielen Jahren arbeiten wir mit ORA-Projektpartner Hristo Cholakov in Bulgarien zusammen. Rund 80 Hilfstransporte mit gebrauchten Sachgütern schicken wir ihm jedes Jahr, die Grundlage für sein gemeinnütziges Unternehmen sind. Mehr dazu hier…
Zahlreiche Personen helfen vor Ort zusammen, laden die LKWs mit unseren Hilfsgütern ab, sortieren sie, etikettieren sie und bereiten sie für den Verkauf in den Second-Hand Shops vor.
Dancho ist einer von ihnen: fünf Monate hat er in einem Unternehmen gearbeitet und dafür keinen Lohn bekommen. Er lebte am Existenzminimum – konnte sich kaum Essen oder Kleidung kaufen. Dancho hielt sich über Wasser, in dem er den Rasen von reichen Familien mähte oder kleine Hausmeisterarbeiten von Firmen erledigte. Damit verdiente er zumindest so viel, um sich Lebensmittel zu kaufen. „Eines Tages stand er vor unserer Tür, erzählte uns seine Geschichte und fragte nach einem Job. Da wir gerade tatsächlich eine Vollzeit-Stelle frei hatten, boten wir sie ihm an. Seither zählt er zu unseren fleißigsten und treusten Mitarbeitern“, erzählt uns Hristo.
Neben der Unterstützung durch die Second-Hand Shop werden Kleidung und Lebensmittel an ein psychiatrisches Krankenhaus und ein Altenheim sowie in einigen Roma-Siedlungen verteilt. Niemand wird im Stich gelassen.
Auch Lacho nicht: Lacho lebte lange Zeit in großer Armut, bis er eine Anstellung bei Hristo fand. Fünf Jahre lang war er ein treuer und verlässlicher Arbeiter. Er war dafür zuständig, dass die LKWs entladen werden und organisierte die nächsten Schritte. Plötzlich wurde er schwer krank und konnte seine Arbeit nicht mehr ausführen. Kurze Zeit später verstarb seien Frau. Lacho war am Ende. Mit seiner monatlichen Pension von rund 150 Euro konnte er kaum überleben. Doch Hristo und sein Team sind auch weiterhin für ihn da: regelmäßig versorgen sie ihn mit Kleidung, Lebensmittel und helfen ihm bei alltäglichen Besorgungen. Er ist heute 66 Jahre alt und immer froh und dankbar, wenn wir ihn besuchen.