Anbu Illam – das bedeutet „Stätte der Liebe“. Und genau das haben wir auch auf unserer Projektreise im August 2019 gespürt, als wir für eine Woche im Kloster der Cluny-Ordensschwestern am Stadtrand von Salem in Südindien untergekommen sind.
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Hunderte Menschen gehen hier täglich ein und aus und erhalten von den Schwestern Hilfe in allen Lebenslagen. Die Schule für Kinder mit Beeinträchtigungen ist das Herzstück von Anbu Illam. 54 Kinder werden aktuell von zwei Ordensschwestern, vier Lehrkräften, einer Physiotherapeutin und einem Pflegehelfer von Montag bis Freitag gefördert.
Wer in Indien ein behindertes Kind bekommt, gilt für viele als verflucht. Deshalb bleiben diese Kinder oft unsichtbar – sie werden versteckt, ausgegrenzt oder abgeschoben. Nicht so in Anbu Illam: Hier ist jedes Kind willkommen! Und auch die Eltern erfahren durch die gute Betreuung Entlastung und Wertschätzung.
Doch der staatlich anerkannten Schule droht nun die Schließung. Wie so oft in Indien, machen die Behörden es christlichen Einrichtungen besonders schwer. Bei der letzten Prüfung wurden einige bauliche Mängel festgestellt. Dazu kam der Hinweis, dass die Lizenz für die Schule nur verlängert werde, wenn diese Mängel bis 2020 repariert sind. Laut Kostenvoranschlag sind 10.000 Euro nötig, um das 2-stöckige Gebäude zu sanieren.
Gleichzeitig warten die Lehrkräfte auf ihre Gehälter. Drei Mitarbeiter werden vom Orden bezahlt, drei weitere vom Staat. Doch das Geld vom Staat ist seit Monaten ausständig. Wovon sollen die September-Gehälter bezahlen werden? Im Schnitt bekommt ein Mitarbeiter 150 Euro pro Monat, also werden monatlich 900 Euro für die Mitarbeiter benötigt.
Das Schicksal dieser Kinder berührt uns.
Sie brauchen diesen sicheren Ort, wo sie sich entfalten und Liebe empfangen können.