Briefe vom Patenkind

Zehn Briefe von Patenkindern aus Indien erreichten uns letzte Woche per Post, die wir nun an die entsprechenden Paten weitergeleitet haben. Mit liebevollen Zeichnungen, makelloser Handschrift und persönlichen Worten bedanken sich die Patenkinder und geben Einblick in ihr Leben. Welche Freude!

Brief von Gokul
ora-Mitarbeiter Matthias Kell, der mit seiner Familie ebenso ein Patenkind in Indien unterstützt, teilt den schönen Brief mit uns. Der 12-jährige Gokul schreibt:

„Ich habe euren Brief mit wunderbaren Weihnachtswünschen, der Schokolade und der feinen Girlande als Geschenk erhalten. Die Schokolade habe ich mit meiner Mutter und meinem Bruder geteilt. Die wunderschöne Girlande freut mich besonders! Ich habe sie mir umgehängt und bin auf und ab getanzt. Ich schätze mich glücklich, euch als meine Patenfamilie – Vater, Mutter, Brüder und Schwestern – zu haben. Gott ist so gut! Ich danke euch.
Ich bin leider kein gesunder Junge. Ich habe oft Fieber, Kopfweh, Erkältungen und Husten. Ordensschwester Caroline bringt mich oft ins Krankenhaus zur Behandlung. Auch meine Mutter ist schwach. Ich helfe ihr wenn möglich, hole Wasser, wasche ab, gehe einkaufen. Es gab immer noch keinen Regen und das Trinkwasser ist knapp. Deshalb gibt es auch keine Arbeit für meine Mutter auf den Feldern. Es ist eine schwere Zeit für meine Familie. In diesen schweren Zeiten ist eure Hilfe für uns eine große Ermutigung. Mit eurem Geld wird mein Schulbesuch ermöglicht und Essen und Kleidung gekauft.
Weihnachten und Pongal haben wir ehrwürdig mit meinen Freunden vom Kinderparlament gefeiert. Ich habe sogar einen kleinen Preis gewonnen, weil ich den anderen geholfen habe, die Einheit in der Gruppe zu wahren und den Versammlungsort sauber zu halten. Ich lerne sehr viel im Kinderparlament für mein Leben und ich fasse Mut und Vertrauen in mich selber.
Meine Mutter und Bruder senden auch liebe Grüße. Euer Gokul“

Die große Trockenheit
Viele Kinder schreiben von den großen Problemen, die ihnen die Trockenheit macht. Seit einem Jahr hat es in Südindien nicht geregnet. ora-Projektleiterin Sr. Ephrem in Indien schreibt: „Überall beten die Leute für Regen, denn das Wasser ist knapp. Aufgrund der Hitzewelle sterben nicht nur Tiere sondern auch Menschen. Nichts kann angebaut werden und die Analphabeten, die meist von einer kleinen Landwirtschaft leben, haben nichts zum Überleben. Sie müssen lange Wege zurückelgen, um einen Krug Wasser zu holen. Manchmal haben wir tagelang keinen Strom. Das Leben ist sehr, sehr beschwerlich geworden. Wie können wir ohne Wasser leben?
Bitte betet für Indien, für gute Regenfälle. Die Regierung kann nichts tun. Bitte betet für unser Land!“

 

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