Madeleine und Nick bei ihrem Besuch bei uns in Andorf Mitte September 2016 |
Die Kommunikation mit unseren Projektpartnern in Haiti ist seit dem Hurrikan „Matthew“, der Anfang dieser Woche über die Insel hinwegzog, immer noch schwierig und teilweise unmöglich. Projektleiter Nick und Madeleine Avignon von der Partnerorganisation COFHED, die sich zum Zeitpunkt in den USA aufhalten, schreiben gestern per E-Mail:
„Die meisten, wenn nicht alle von euch wissen wahrscheinlich von Hurrikan Matthew in der Karibik. Haiti wurde nicht verschont. Das Monster der Kategorie 4 hat die südwestliche Region Haitis hart getroffen. Das betrifft auch die Stadt Les Cayes und das Dorf Camp-Perrin, wo wir leben und arbeiten – so wie viele andere. Die Medien berichten bereits über die Zerstörung, doch das tatsächliche Ausmaß ist noch unbekannt. Uns wurde berichtet, dass eine Brücke, die die Hauptverbindung zwischen der Hauptstadt Port-au-Prince und Les Cayes darstellt, eingestürzt ist.
Madeleine und ich versuchen ständig unsere Leute in Camp-Perrin und Les Cayes zu erreichen, aber ohne Erfolg. Wahrscheinlich sind die Netze durch den Wind und die Überschwemmungen zerstört worden. Es scheint, als wäre das Schlimmste vorüber was den Hurrikan betrifft, aber andere Teile Haitis sind immer noch in Gefahr.
Nachdem das verheerende Toben vorüber ist, wird nun unser Land die langfristigen Folgen zu spüren bekommen. Gewiss ist ein Großteil der Ernte zerstört, worauf uns ein noch größerer und weitreichender Hunger trifft. Cholera ist auch bis jetzt noch nicht komplett unter Kontrolle gewesen, somit werden diese Krankheit sowie Typhus und andere durch verunreinigtes Wasser übertragene Krankheiten gute Voraussetzungen vorfinden, um sich zu verbreiten. Um es kurz zu machen, die Armut wird sich vertiefen und soziale und politische Instabilität könnten sich weiter verschärfen.
All diese Probleme könnten unser ohnehin fragiles Haiti tiefer in Chaos und Unsicherheit stürzen. Wir wissen also, es gibt große Probleme, aber wir glauben auch an einen großen Gott und wir wissen, es gibt viele gottesfürchtige und liebende Menschen hier in Haiti und außerhalb Haiti. Deshalb verlieren wir nicht die Hoffnung und es gibt Lösungen.
Bitte betet, dass Gott seine Leute verwendet, um Hoffnung, Trost und Hilfe zu unseren leidenden Brüdern und Schwestern in Haiti zu bringen.
Wir hatten vor, diesen Freitag, von Minnesota zurück nach Haiti zu reisen, aber es ist noch nicht gewiss, ob wir fliegen können. Wir möchten so schnell wie möglich nach Haiti zurückkehren. Bitte betet, dass wir bald und in Sicherheit die Reise antreten können.
Als COFHED haben wir in Katastrophenfällen in der Vergangenheit immer das Beste gegeben. Bitte betet, dass Gottes Licht das Land erhellt, nachdem solch große Dunkelheit des Todes und der Zerstörung durch den Sturm gebracht wurde.
Dankbar und innig eure
Nick & Madeleine“
Auch wir – von ora – möchten den Menschen in Haiti, besonders jenen in unseren Projektdörfern Lougou, Raymond und Marc, rasch Hilfe zukommen lassen!
Spenden für Katastrophenhilfe in Haiti werden weitergeleitet, sobald Nick und Madeleine vor Ort die Lage einschätzen können.